Ich habe gewählt – und es war schwierig

Artikelbild: Claudio Schwarz

Ich habe gewählt. Und es war trotz Tools wie smartvote.ch nicht ganz einfach für mich.
Mein „Problem“ – ich passe nicht wirklich in ein Parteimuster rein.


Ursprünglich habe ich mir vorgenommen mich im Internet nicht über Politik zu äussern. Aber ich muss ein paar Dinge los werden.

Wahlkampf – wo?!

Er scheint an mir vorbei gegangen zu sein, der Wahlkampf. Ich bin aber anscheinend nicht alleine. Auf tagesanzeiger.ch erschien gestern der Artikel „Sensationeller Mangel„, der mir echt aus der Seele sprach. Alleine die Einleitung reicht schon:

Der Wahlkampf 2015 fand nicht statt. Aus Angst vor der Zukunft beschränkten sich alle Parteien auf Show, statt Ideen zu diskutieren.Artikel „Sensationeller Mangel“

Ein Alleswähler

Politisch kann und mag ich mich nicht einordnen. Bei der einen Abstimmung stimme ich eher der politisch linken Seite zu – mal eher der rechten. Ich stimme einfach für das, was ich aktuell richtig halte. Es gibt die richtige Partei für mich nicht. Dennoch habe ich bei Smartvote alle 75 Fragen beantwortet.

Smartvote hat mir nach beantwortung der Fragen mehrheitlich Vertreter- und Vertreterinnen der EVP (höchster Wert 60% Übereinstimmung) vorgeschlagen, doch auch mit deren Parteiprogramm konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Und 60% ist für mich nicht wirklich ein überzeugender Wert.

Die Lösung – leere Liste

Es gab also nur eine Lösung für mich. Ich musste die leere Liste mit Namen füllen. Eine Parteibezeichnung habe ich nicht angegeben. Die Namen, die jetzt auf meiner Liste stehen sind ein Gemisch aus bisherigen Politikern, welche bei der BÜPF Abstimmung dagegen gestimmt haben und den Vorschlägen von Smartvote. Die älteste Person hat Jahrgang 1954, die Jüngste 1994.

Was mir sonst noch auffiel

Als ich mich darüber informierte, wer bei der BÜPF Abstimmung wie gestimmt hat, landete ich bei einem Artikel von SRF. Etwas darunter lassen sich via Filter die Personen finden, die dagegen gestimmt haben. Allerdings ist diese Auflistung teilweise fehlerhaft. Matthias Aebischer hat nämlich laut dem offiziellen Abstimmungsprotokoll dafür und nicht dagegen gestimmt. Ich kann ihn als Zürcher nicht wählen – dennoch finde ich, dass bei solchen Informationen keine Fehler passieren sollten.

Und last but not least die FDP. Weil ich ihre Webseite zuerst ohne www eingegeben habe, landete ich im Newsroom. Auf Umwegen gelangte ich dann doch noch zu ihren Positionen. Alle Themen schön aufgelistet. Ich erwartete ein Accordion (für Nichtwissende: das ist ein Accordion). Leider lädt sich jedes Thema auf einer neuen Seite. Und dann kommts. Auf dieser Seite kann ich mir das Faktenblatt als PDF herunterladen und durchlesen. Argh. Könnte man direkt als „Sensationeller Mangel“ bezeichnen.