Mein Wechsel von Canon zu Sony

Was im Juli 2018 begann, habe ich im Januar 2019 vollzogen: ich wechselte von Canon zu Sony.


Im Juli 2018 kaufte ich mir auf Anraten meiner damaligen Arbeitskollegen von Guave zum ersten Mal eine Kameraeqipment von Sony bei Digitec. Die a7R II und das 35mm 2.8 waren meine Wahl. Schnell merkte ich, dass ich Sony lange unterschätzt hatte. Die a7R II lieferte mir Bilder, wie ich sie noch nie gesehen hatte. 42 Megapixel in einer Schärfe, dass ich zweimal hinsehen musste. Bilder im Rawformat waren um die 90 MB gross (komprimiertes Raw ca. 45 MB). Somit hatte ich immer noch genügend Spielraum um ein Bild zu zuschneiden ohne dass ich grossartig an Bildgrösse einbüsste.

Damit ich meine bisher gekauften Canon Objektive nutzen konnte, griff ich zum Metabones Adapter. Mit dem Setup a7R II, Metabones und dem Canon 70-200mm 2.8 fotografierte ich unter anderem die Frontend Conference in Zürich.

Josh Clark an der Frontend Conference in Zürich

Das zweite Objektiv

Da ich plante die a7R II zu meinem Reisebegleiter zu machen, sah ich mich im Januar 2019 nach einem weiteren Objektiv um, welches sowohl Weitwinkel wie auch Zoom kann. Schlussendlich kam ich auf den Artikel von fstoppers, welcher anpries, dass die beste Linse keine G Master (oder GM), sondern „nur“ ein G Objektiv sei. Was ich im erwähnten Artikel beim 24 – 105mm f4 an Beispielbildern zu sah, konnte ich kaum glauben. Ein Bokeh trotz einer Blende von „nur“ 4 und das auch in Low-Light Situationen. Als ich damit meine ersten Bilder schoss, wusste ich, warum das Objektiv mit knapp 1300 Franken zu Buche schlägt.

Im gleichen Zeitraum dachte ich darüber nach, meine Canon 1D Mark IV durch ein neueres Modell zu ersetzen, da ich mit meinen Unihockey Bildern vermehrt unzufrieden war. Dazu muss man wissen, dass in Unihockey-Hallen oft schlechtes Licht anzutreffen ist, was man mit hohen ISO-Werten ausgleichen muss. 3200 ISO sind keine Seltenheit. Meine in die Jahre gekommene 1D hatte ein Rauschen in den Bildern, die ich nicht mehr hinnehmen wollte. Ein Umstieg auf die 1D X Mark II bahnte sich an. Wäre da nicht meine Sony a7R II gewesen. Die Qualität von Sony hat mich derart überzeugt, dass ich Sony eine Chance geben wollte. In den Ratings überflügelte die a9 von Sony das Flaggschiff von Canon um Meilen und preislich lagen beide bei ungefähr 4800 Franken.

Kleinere Dilemmas

Ein Problem hatte ich allerdings: eine Kombination Metabones Adapter mit Canon Linsen kam nicht in Frage. Der Adapter ist auf maximal 10 Bilder pro Sekunde limitiert. Damit hätte der Adapter mir die Möglichkeit genommen, die vollen 20 Bilder pro Sekunde der a9 zu auszuspielen.

Die Lösung: alles von Canon an Zahlung geben. Glücklicherweise hatte Sony gerade noch eine Aktion am Laufen, welche mir noch etwas Geld für das Canon Equipment einbrachte. Und so kaufte ich mir ein paar Tage nach dem 24 – 105mm f4 bei Digifuchs (an dieser Stelle einen herzlichen Dank an die gute Beratung und das Entgegenkommen von Herrn Fuchs) eine a9 mitsamt 24 – 70mm 2.8 und 70 – 200mm 2.8.

Ein teurer Spass, der sich für mich vollends ausbezahlt hat. Zwar benötigte ich einige Trainings und Spiele, bis ich mich an die Zoomringe gewöhnt hatte, denn das Zoomen der Objektive von Sony funktionieren genau in die entgegengesetzte Richtung. Ich kann mit der a9 locker Bilder mit 4000 ISO und kaum sehbarem Rauschen schiessen. Vielmehr kann ich aus ganzen Bildserien genau das actionreichste Bild auswählen.

Das Firmware Update

Ausserdem habe ich vor knapp 2 Wochen etwas erlebt, was ich in all den Jahren bei Canon nie erlebt habe: sie haben durch ein Firmware Upgrade die Kamera auf ein komplett neues Level gehoben. Neu erkennt die a9 im Sportmodus Augen automatisch (bei notabene 20 Bildern in der Sekunde) und stellt das Motiv scharf.

Weder Digitec, Sony oder Digifuchs haben für diesen Artikel bezahlt. Es sind meine eigenen Erfahrungen, die ich hier teile.